Gruppe GegenSatz Marburg - Analyse & Kritik

Veranstaltungs­tipp

Diskussionsveranstaltung von Farbe ROT Frankfurt zum Thema:

Deutsch­land will den Krieg – war­um eigentlich?

Die BRD will den Krieg. Oder wie soll man das sonst ver­ste­hen, wenn täg­lich von regie­ren­den Poli­ti­kern der Krieg in der Ukrai­ne zu unse­rer, also Deutsch­lands Sache erklärt wird? Wenn zu jeder Gele­gen­heit die Ent­sen­dung von mehr und schwe­re­ren Waf­fen aus Deutsch­land in die Ukrai­ne gefor­dert wird und das auch in stei­gen­dem Umfang statt­fin­det? Wenn es regie­rungs­amt­li­che Linie ist, die Ukrai­ne in ihrer Kriegs­füh­rung dau­er­haft zu unter­stüt­zen, solan­ge sie das braucht? Reprä­sen­tiert denn die deut­sche Außen­mi­nis­te­rin etwas ande­res als ent­schlos­se­nen deut­schen Kriegs­wil­len, wenn sie vor ​„Kriegs­mü­dig­keit“ in Deutsch­land warnt?

Natür­lich steht das alles unter dem Mot­to, es gin­ge dar­um, den Ukrai­nern zu hel­fen. Wobei denn?

Natür­lich heißt der Zweck: den Krieg been­den. Aber wel­cher Staat führt denn Krieg, damit er nie auf­hört? Für alle gilt die selbst­ver­ständ­li­che Rand­be­din­gung, und die gilt erklär­ter­ma­ßen für Deutsch­lands Bei­hil­fe auch: Ein Ende gibt es nur zu unse­ren Bedin­gun­gen. Genau die Absicht, mög­lichst schnell ans Ende zu kom­men, macht Krie­ge scharf und zieht sie in die Länge.

Natür­lich will nie­mand expli­zit die anfal­len­den Opfer. Aber die auf der feind­li­chen Sei­te schon, sogar mög­lichst vie­le davon; wofür sonst wären die gelie­fer­ten Waf­fen gut? Und die Opfer auf der eige­nen Sei­te, der ukrai­ni­schen in dem Fall, hei­ßen Hel­den, ster­ben den Hel­den­tod – ist das etwas ande­res als ein Ja dazu?

Aber was gibt es da über­haupt zu bewei­sen? Deutsch­land nennt klar und deut­lich sein Kriegs­ziel: Russ­land darf nicht gewin­nen. Es soll der­ma­ßen ver­lie­ren, dass es zu einer Kriegs­füh­rung der jet­zi­gen Art nicht mehr in der Lage ist. Dazu will Deutsch­land bei­tra­gen, was dazu nötig ist und was es leis­ten kann. Und wenn das sogar Jah­re dauert.

Das aller­dings bleibt schon noch zu klä­ren: War­um will Deutsch­land, dass die­ser Krieg geführt wird? Wozu? Wel­chen natio­na­len Zweck, wel­che Staats­rä­son ver­folgt Deutsch­land mit dem Krieg, den es will?

Ort: DGB Gewerkschaftshaus, Wil­helm-Leu­sch­ner-Stra­ße 69, 60329 Frankfurt
Zeit: Dienstag, 28. März 2023 19 Uhr

Lesetipps

Aus aktuellem Anlass

➪ Abweichende Meinungen zum Krieg in der Ukraine

Vorabveröffentlichungen aus GS 1-23

➪ Editorial

➪ Die Produktivkraft der demokratischen Opposition für Deutschlands „Zeitenwende“

Die Lohnfrage in schweren Zeiten
➪ Herrschaftliche Klarstellungen zur Notwendigkeit inflationärer Verarmung

Weitere aktuelle Artikel des GegenStandpunkt-Verlags findet man
➪auf der Verlagsseite sowie im neuen GegenStandpunkt

Hörtipps

➪ Die Friedensordnung: System imperialistischer Herrschaft mit Peter Decker - 99 ZU EINS - Ep. 212

➪ Ukrainekrieg - Seine 3 Macher und ihre Gründe

➪ Ukrainekrieg - Seine 3 Macher und ihre Gründe: Vortrag von Usama Taraben auf Youtube

➪ Ukrainekrieg - Seine 3 Macher und ihre Gründe: Vortrag und Diskussion mit Jonas Köper auf Youtube kk-gruppe Berlin

➪ Usama Taraben im Podcast 99 ZU EINS zum Thema "Wirtschaftskrieg" auf Youtube

➪ Peter Decker im Podcast 99 ZU EINS zum Thema "Worum geht's in der Ukraine?" auf Youtube

➪ Weitere Vortragsaufzeichnungen des GegenStandpunkt-Verlags

Der neue GegenStandpunkt

Erscheinungsdatum: 16.12.2022, die nächste Ausgabe erscheint am 24.03.2023

Gegenstandpunkt 4/20
Artikel in dieser Ausgabe:

Deutschland will den Krieg

Oder wie soll man das sonst verstehen, wenn täglich von Mitgliedern der regierenden Koalition der Krieg in der Ukraine zu unserer, also Deutschlands Sache erklärt wird? Wenn zu jeder Gelegenheit die Entsendung von mehr und schwereren Waffen aus Deutschland in die Ukraine gefordert wird und das auch in steigendem Umfang stattfindet? Wenn es regierungsamtliche Linie ist, die Ukraine in ihrer Kriegsführung dauerhaft zu unterstützen, solange sie das braucht?

Natürlich steht das alles unter dem Motto, es ginge darum, den Ukrainern zu helfen. Wobei denn?

Natürlich heißt der Zweck: den Krieg beenden. Aber welcher Staat führt denn Krieg, damit er nie aufhört? Für alle gilt die selbstverständliche Randbedingung, und die gilt erklärtermaßen für Deutschlands Beihilfe auch: Ein Ende gibt es nur zu unseren Bedingungen. Genau die Absicht, möglichst schnell ans Ende zu kommen, macht Kriege scharf und zieht sie in die Länge.

Natürlich will niemand explizit die anfallenden Opfer. Aber die auf der feindlichen Seite schon, sogar möglichst viele davon; wofür sonst wären die gelieferten Waffen gut? Und die Opfer auf der eigenen Seite, der ukrainischen in dem Fall, heißen Helden, sterben den Heldentod – ist das etwas anderes als ein Ja dazu?

Aber was gibt es da überhaupt zu beweisen? Deutschland nennt klar und deutlich sein Kriegsziel: Russland darf nicht gewinnen. Es soll dermaßen verlieren, dass es zu einer Kriegsführung der jetzigen Art nicht mehr in der Lage ist. Dazu will Deutschland beitragen, was dafür nötig ist und was es leisten kann. Und wenn das Monate oder sogar Jahre dauert.

Deutschland will den Krieg – bleibt gleichwohl die Frage:

Warum eigentlich?

Die offizielle Antwort besteht in der Zurückweisung der Frage. Mit der Benennung der Sache – „Putins grausamer Angriffskrieg“ – ist die Sache fertig: Wo DAS BÖSE zuschlägt, können DIE GUTEN nicht abseitsstehen. Für eine aufgeklärte Öffentlichkeit, die „einfache Antworten“ überhaupt nicht leiden kann, langt das. Nicht nur als Antwort, sondern für ein demonstratives, gerne aggressives Unverständnis, wie jemand da noch Fragen haben kann.

Der Standpunkt, der damit an die Stelle einer Antwort tritt, enthält einen moralischen Überschuss, der über den Krieg, den und wie Deutschland ihn will und führen lässt, deutlich hinausgeht: Man hat Moral genug für noch viel mehr davon. Man ist sich Angstfreiheit schuldig in der Atomkriegsfrage. Praktisch – und praktischerweise – natürlich auf Kosten der Ukraine bzw. ihrer Bewohner. Auf deren Kosten sind die Strack-Zimmermanns der Nation für so viel Krieg, dass die nationale Berechnung der Regierung bei ihrer antirussischen Kompromisslosigkeit glatt den Charakter der Zurückhaltung annimmt. Man ist nicht nur für den Krieg; man ist für mehr Krieg und weiß dafür sogar so etwas wie einen Grund: Man muss die Eskalation, die Putin unterstellt wird – nach der Ukraine käme das Baltikum an die Reihe –, mit einer umso drastischeren eigenen Eskalation –  Sieg in der Ukraine bis zu einer kompletten russischen Niederlage – überholen, damit sie erst gar nicht stattfinden kann. Wirklicher Krieg gegen ein geglaubtes Feindbild: Dazu sind Moralisten allzeit bereit; und wenn sie die Macht haben und sich verpflichtet sehen, über Leichen zu gehen, dann tun sie das auch.

Bleibt gleichwohl die Frage: Warum? Wozu? Welchen nationalen Zweck, welche Staatsräson verfolgt Deutschland mit dem Krieg, den es will? Antworten stehen im neuen GegenStandpunkt.

Viele weitere Arti­kel aus dem GegenStandpunkt sind kos­ten­los online verfügbar!

Der Gegen­Stand­punkt ist als Prin­t­aus­gabe für 15,- € in unten­ste­hen­den Buch­hand­lun­gen erhält­lich. Als digi­tale Aus­gabe ist er für 10,- € in den For­ma­ten pdf, epub und mobi verfügbar. Infor­ma­tio­nen dazu gibt es auf der Ver­lags­seite.

In Marburg ist der GegenStandpunkt erhältlich in der

in Gießen:


Buchempfehlungen

Wolfgang Möhl
Theo Wentzke

Das Geld

Demokratie

Von den vielgepriesenen Leistungen des schnöden Mammons

2007, 2014, 2016 | 162 Seiten | 12,00 € ➪bestellen


Peter Decker (Hrsg.)

Demokratie

Demokratie

Die perfekte Form bürgerlicher Herrschaft

Freie Wahlen werden amtlich als Kernstück der Demokratie geschätzt. In ihr, heißt es, wird nicht einfach regiert – das Volk erteilt per Abstimmung den Auftrag zur Wahrnehmung der Staatsgeschäfte.

Weniger amtlich betrachten Politiker wie Wähler diese Veranstaltung ohne solche Ehrerbietung. Politiker nehmen Wahlen nüchtern als Bedingung und Gelegenheit, auf Kosten der Konkurrenten an die Macht zu gelangen. Und mündige Bürger haben Wahlen längst als Schwindel durchschaut. Wählen gehen sie selbstbewusst ohne Illusionen, damit etwas zu ‚bewirken‘ oder zu ‚verändern‘.

Solche Urteile übergehen allerdings, was das Institut der freien Wahlen tatsächlich leistet.

2013 | 241 Seiten | 14,80 € | ➪bestellen


Resultate

Imperialismus 1

Martin Heidegger

Dieses Buch ist kein "Beitrag zur Lösung des Hungerproblems". Es schafft auch keine Waffe aus der Welt und warnt noch nicht einmal "die Menschheit" vor dem "nuklearen Selbstmord". Es beschränkt sich auf das Stück "Weltverbesserung", das ein Buch in diesen Angelegenheiten bestenfalls leisten kann.

1979, 2014 | 102 Seiten | 10,00 € | ➪bestellen
➪Online lesen

Imperialismus 2

Die USA – Weltmacht Nr. 1

Der zweite Imperialismus-Band der Resultate-Reihe klärt auf über die weltpolitischen Taten der USA, zu denen so sympathische Einrichtungen wie der Vietnamkrieg und die Bonner Republik, die Atomwaffe und der Internationale Währungsfonds gehören, über die nationalen Ausbeutungsleistungen, die demokratischen Errungenschaften, die strategischen Ziele und den praktischen Supranationalismus der amerikanischen Staatsgewalt. Hinweise auf den Volkscharakter der Gringos und ihr Geistesleben, das weltweit durchgeschlagen hat, ergeben sich mehr am Rande.

1979 | 108 Seiten | vergriffen
➪Online lesen

Imperialismus 3

Europa – Osthandel – Afrika – Das Öl – Iran – Brasilien

Der dritte Imperialismus-Band der Resultate-Reihe behandelt in Form von Fallstudien die nach- und untergeordneten Subjekte des modernen Imperialismus und die Prinzipien ihrer Politik.

1981, 1983 | 256 Seiten | vergriffen
➪Online lesen

GesundheitGesundheit

Gesund­heit - ein Gut und sein Preis







2016, 2020 (2. erweiterte Auflage)| 136 Seiten | 12,00 € | ➪bestellen

➪Weitere Bücher des GegenStandpunkt-Verlags